SPD Maintal fordert 365 Euro Metropolticket und bessere Anbindung zur U7

Die SPD Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung Maintal hat für die kommende Sitzung der Maintaler Stadtverordnetenversammlung einen Antrag zum Ausbau der ÖPNV-Anbindung an die Frankfurter U-Bahn in Enkheim und die Einführung eines 365-Euro Jahrestickets für die Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main beantragt.

 

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SPD Antrag – 365 Euro Metropolticket

 

In der Antragsbegründung führt die SPD aus, dass der ÖPNV in und um Maintal sowie die Überlastung der Straßen im Rhein-Main-Gebiet stellen einen – insbesondere für die Pendler*innen, die auch auf einen verlässlichen und preisgünstigen ÖPNV angewiesen sind – unerträglichen Zustand darstellen.

In der vergangenen Woche wurde die Maintaler Öffentlichkeit darüber informiert, dass mit dem Fahrplanwechsel im Dezember die RB51 um 7.35 Uhr in Richtung Frankfurt gestrichen wird. Als Ersatz wird eine neue Verbindung um 7.24 Uhr mit Fahrt zum Hauptbahnhof Frankfurt angeboten. Zusätzlich zu dieser Veränderung erleben Pendler*innen tagtäglich Zugausfälle, Verspätungen und Störungen im Betriebsablauf. Dies alles hat erhebliche Auswirkungen auf die Pendler*innen – sowohl im beruflichen als auch im privaten und familiären Bereich.

Die Deutsche Bahn begründet ihre Entscheidung zur Streichung der RB51 und die Verspätungen des regulären Linienverkehrs wie folgt:

„Die nordmainische Verbindung zwischen Hanau und Frankfurt gehört zu den am stärksten ausgelasteten Strecken im Rhein-Main-Gebiet. Durch die enge Zugfolge steigt das Risiko für Verspätungen: Fährt nur ein Zug wenige Minuten zu spät, behindert er nachfolgende Züge und die Verspätung breitet sich wie bei einem Dominoeffekt bis nach Frankfurt Hauptbahnhof weiter aus. Insbesondere die aktuelle Verbindung mit der Linie RB51 um 7.35 Uhr ab Maintal Ost ist häufig von Verspätungen betroffen. Dies ist nicht nur ärgerlich für die Fahrgäste, die mit dieser Linie unterwegs sind, sondern auch für alle anderen, die warten müssen, wenn der verspätete Zug andere Verbindungen ausbremst. Um die Situation zu stabilisieren und die Pünktlichkeit zu erhöhen, wird dieser Zug der Linie RB51 ab Fahrplanwechsel deshalb ab Hanau südmainisch fahren und kann daher nicht mehr in Maintal Ost halten. Um dennoch den Fahrgästen aus Maintal gegen 7.30 Uhr eine schnelle Verbindung zum Frankfurter Hauptbahnhof zu bieten, wird der Regionalexpress RE50 um 7.24 Uhr zusätzlich in Maintal Ost halten. Mit diesem Zug sind die Pendlerinnen und Pendler um 7.40 Uhr am Frankfurter Hauptbahnhof.  Weitere Verbindungen zwischen Maintal Ost und Frankfurt bestehen mit Zügen der Linien RB58 und RE59.“

Diese Begründung erscheint  auf dem ersten Blick schlüssig, allerdings fehlen Konzepte der Verantwortlichen wie – insbesondere bei langjährigen Baumaßnahmen – gewährleistet werden kann, dass Bürger*innen schnell und zuverlässig von A nach B kommen.

Zusätzlich zum Chaos bei der Deutschen Bahn stellt auch die Anfahrt zum Arbeitsplatz mit dem PKW eine erhebliche Belastung dar. So sind etwa die Hanauer Landstraße oder die A-66 täglich überfüllt, die Straßeninfrastruktur ist für das aktuelle Verkehrsaufkommen nicht ausgelegt.

Die Stadt Frankfurt am Main hat im Rahmen ihrer Haushaltsberatungen aktuelle Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung veröffentlicht. Zeitnahe werde die Stadt Frankfurt über 750.000 Bürger*innen haben, ein Zuwachs auf 850.000 Menschen, die in Frankfurt leben, wird in den kommenden 10 Jahren erwartet. Gleichzeitig pendeln täglich rund 360.000 Menschen nach Frankfurt ein. Ähnliche Entwicklungen der Bevölkerungszahlen sind in anderen Städten und Gemeinden im Ballungsraum Frankfurt-Rhein-Main festzustellen.

Nach Ansicht der SPD ist die Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main im Hinblick auf die Verkehrsinfrastruktur nicht vorbereitet und steht kurz vor einem Verkehrsinfarkt. Insofern wird es für richtig erachtet, dass im Rahmen der Handlungsmöglichkeiten der Stadt Maintal Vorschläge erarbeitet und in die politische Diskussion gebracht werden, die wenigstens in Teilbereichen eine Verbesserung für die Pendler*innen und Bürger*innen darstellen.

Die SPD-Fraktion vertritt die Position, dass alle Fragen rund um den ÖPNV nicht mehr alleine in den Kommunen gelöst werden können und auf Ebene der Regionalvertretung zukunftsweisende Lösungen zur Verbesserung des ÖPNV erarbeitet werden müssen. Neben einem Zusammenschluss der einzelnen Stadtverkehrsgesellschaften zur Optimierung der Verwaltungs- und Abstimmungsprozesse erachtet es die SPD-Fraktion für sinnvoll und gegeben, weitere Anreize für eine Verlagerung der Mobilität von der Straße auf die Schiene zu erreichen. Dies geht nach Auffassung der SPD insbesondere auch durch einen kostengünstigen ÖPNV. Die Einführung eines 365-Euro-Metropoltickets (vgl. hierzu ÖPNV-Konzept von Wien) ist eine passende Möglichkeit.