Thorsten Stolz zu Besuch beim „Abwasser Notdienst Team“ (ANT) in Maintal – Bei den Spezialisten für Rohr- und Kanalreinigung kommen modernste Kamerasysteme und Robotertechnik zum Einsatz – Instrumente gegen den Fachkräftemangel
Modernste Kamerasysteme und Robotertechnik kommen heutzutage zum Einsatz, um Rohre und Kanäle von Kalk-, Fett- und Fäkalienanhaftungen zu befreien. Technik, deren Bedienung speziell geschulter Mitarbeiter bedarf, die angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels immer schwerer zu finden sind. Das berichtete Hans-Jürgen Breitenbach, Geschäftsführer des „Abwasser Notdienst Teams“ (ANT) GmbH aus Maintal, im Gespräch mit Thorsten Stolz. Der SPD-Landratskandidat besucht derzeit zahlreiche Firmen unterschiedlicher Branchen und Größen im gesamten Main-Kinzig-Kreis, um den Wirtschaftsstandort und seine Macher intensiv kennenzulernen. In Maintal begleiteten ihn der SPD-Stadtverordnete Helmut Wassermann und SPD-Vorstandsmitglied Winfried Langer.
Die Firma ANT mit aktuell 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat sich auf die Rohr- und Kanalreinigung, die TV-Inspektion von Kanalisationen sowie Einbau und Wartung von Rückstausystemen spezialisiert. Zu ihren Kunden zählen beispielsweise große Konzerne wie Thyssen-Krupp, der Frankfurter Flughafen und zahlreiche Kommunen. „Wenn bei Lieschen Müller in der Küche die Spüle nicht abläuft, dann kommen wir aber auch umgehend zu ihr, denn mit diesem Service sind wir groß geworden“, fasste Hans-Jürgen Breitenbach das Leistungsspektrum des „Abwasser Notdienst Teams“ zusammen: „Wir machen alles vom Syphon bis zum Straßenkanal“. Eine Spezialisierung seines Unternehmens sei die Sanierung von Rohren und Kanälen, ohne umfangreich Oberflächen aufreißen zu müssen. Die moderne Kameratechnik und Roboter, die Hindernisse wegräumen können, machen das möglich.
Breiten Raum im Gespräch mit dem Landratskandidaten nahmen die Ausbildungssituation und der Fachkräftemangel ein. So zählt die Lehre zur Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice seit 2002 zu den anerkannten Ausbildungsberufen. Derzeit bildet die ANT drei Auszubildende aus, von denen eine im kaufmännischen und zwei im gewerblichen Bereich beschäftigt sind, die von einem Meister angeleitet werden, der ebenfalls bei dem Maintaler Unternehmen gelernt hat. „Wir gehören zu den ersten Betrieben mit einem Meister in der Branche“, berichtete Hans-Jürgen Breitenbach in diesem Zusammenhang und erläuterte die Kosten, die mit der Ausbildung verbunden sind, weil es beispielsweise nur eine Hand voll Berufsschulen gibt. Die Azubis von ANT fahren derzeit zum Blockunterricht nach Bayern; der Ausbildungsbetrieb kommt für Fahrt und Unterbringung auf. „Diese Investitionen rechnen sich, wenn der Lehrling nach dem Ausbildungsende bei uns bleibt“, machte Hans-Jürgen Breitenbach auch mit Blick auf die komplexe Technik in seinem Unternehmen deutlich: „Ich habe kein Interesse an Fluktuation im Betrieb. Wenn sich ein Mitarbeiter richtig in unsere Technik eingearbeitet hat und alle Geräte beherrscht, dann ist es schon eine kleine Katastrophe, wenn er geht. Deshalb unternehmen wir viel, um unsere Leute zu halten. Manche sind sogar schon zu uns zurück gekommen, nachdem sich für sie der Wechsel in andere Betriebe als Fehler herausgestellt hat“. So leisten die motivierten Mitarbeiter ihren deutlichen Anteil am Erfolg des Unternehmens: Seit 2005, als Hans-Jürgen Breitenbach den Betrieb mit acht Mitarbeitern übernahm, stieg der Jahresumsatz von rund 800.000 Euro auf drei Millionen Euro.
Thorsten Stolz zeigte sich beeindruckt von diesem Wachstum. Er griff das Thema Fachkräftemangel auf und berichtete, dass er an konkreten Maßnahmen arbeitet, um dieser auch im demographischen Wandel begründeten Entwicklung zu begegnen. „Fachkräftewerbung gehört zur Bestandspflege der heimischen Unternehmen durch die Kreis-Wirtschaftsförderung“, betonte er. Deshalb soll künftig ein Schwerpunkt auf intensivem Werben für den Wohnstandort Main-Kinzig liegen. Eine der größten Herausforderungen dabei sei die weitere Schaffung bezahlbaren Wohnraums für kleinere und mittlere Einkommen: „Im westlichen Main-Kinzig-Kreis ist der Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum schon heute sehr groß und kann kaum noch abgedeckt werden. Das betrifft sowohl junge Familien als auch Alleinstehende mit nur einem Einkommen“, sagte der Landratskandidat. Deshalb werde er im Fall seiner Wahl zum Kreisoberhaupt das in 2016 vom Main-Kinzig-Kreis aufgelegte und erfolgreich angelaufene Sonderprogramm „Bezahlbarer Wohnraum“ weiter ausbauen. „Ich bin überzeugt davon, dass wir dem Fachkräftemangel durch Zuzug und das Halten von jungen Menschen in der Region aktiv entgegenwirken können“, betonte Thorsten Stolz. Abschließend nannte er mit dem Ausbau der A 3, der dringend benötigten Nordmainischen S-Bahn und der Kapazitätserweiterung der Niddertalbahn drei wichtige Infrastrukturprojekte, für deren zügigen Beginn er sich ebenfalls vehement einsetzen werden, um den Wohnstandort – und damit auch den Wirtschaftsstandort – weiter zu stärken.